Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Zunge und Gesundheit

Erstellt von r.ehlers am Mittwoch 16. November 2016

Nur Nase und Mund, durch die wir Tag und Nacht unser Leben lang atmen, sind körperliche Bereiche, die uns noch stärker ständig präsent sind als unsere Zunge.

Frau steckt Zunge raus

Bild: http://www.praxisvita.de/zeig-mir-deine-zunge-und-ich-sage-dir-wie-es-dir-geht

Mit der ständigen Präzenz ist nicht nur das Bewusstsein gemeint, sondern noch mehr die unterbewusste Wahrnehmung.  Bei geschlossenen Kiefern füllt die Zunge den Mundraum fast ganz aus. Tastsensoren überall auf und an der Zunge und Tastsensoren in der Schleimhaut der Mundhöhle melden dem Gehirn ständig diese Reize und geben uns das innere Wissen, dass die wichtigen existenziellen Funktionen, die mit den Vorgängen in den oralen und nasalen Eingangsöffnungen des Körpers verbunden sind, in Ordnung sind. Die Hände können wir zur Ruhe falten, die Augen können wir schließen und nehmen von daher kaum noch Informationen auf. Die Zunge ist aber immer im Mundraum in Bewegung oder liegt spürbar im Mund an den Schleimhäuten oder den Zähnen an.

Trotz ihrer Dauerbeanspruchung das ganze Leben hindurch ist die Zunge – mehr noch als das Herz – ein Teil des Körpers, der kaum jemals krank wird.Krebs kann es natürlich überall dort geben,wo es Zellen gibt, aber Zungenkrebs ist außer bei notorischen Rauchern extrem selten. Haben Sie aber sonst schon mal jemanden mit einer spezifischen Zungenkrankheit gesehen – außer ihrem Befall mit Bakterien  wegen gestörter Immunantwort des Körpers?

Es lohnt sich allerdings, sich seine Zunge regelmäßig anzuschauen,weil sie durch ihre Färbung anderswo im Körper ablaufende krankhafte Vorgänge sehr gut sichtbar macht.

Ist die Zunge auf ihrer Oberfläche von der Spitze bis zum Grund durch und durch rosa, braucht man über mögliche Krankheiten des Körpers kaum zu rätseln. Hat sie einen weißlichen Belag, muss das auch noch kein Grund zur Sorge sein, da sich dieser auch bildet, wenn

  • der Abrieb der Zunge durch flüssige, voll zerkleinerte oder weiche Nahrung gering ist,
  • man relativ wenig gegessen hat,
  • man stark durch den Mund atmet und der Mund trocken ist,
  • es an der Mundhygiene mangelt (Hilfe: ein Zungenschaber),
  • scharfe Mundwässer verwendet wurden,
  • bestimmte Medikamente wie Kortison-Präparate eingenommen wurden
  • stark geraucht wurde oder
  • sehr viel Kaffee getrunken wurde.

Hat die Zunge einen gelblichen Belag, ist  an ein Leber- oder Gallenleiden zu denken. Auch eine hochrote Lackzunge zeigt ein Leberleiden an. Eine bräunliche Zunge dagen spricht für eine Darmerkrankung. Bei Scharlach hat man eine sog. Himbeerzunge, d.h. sie ist  intensiv rot verfärbt und an kleinen Stellen geschwollen. Asthmatiker zeigen dagegen häufig begrenzte rote Flecken auf der Zunge. In all diesen Fällen empfiehlt sich der Weg zum Arzt.